Paging — Aktuell wie eh und je |
Paging — Aktuell wie eh und je23. September 2016 Political Correctness ist out, das hat der US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 eindrucksvoll bewiesen. Ganz in diesem Sinne möchte ich einige Worte über den Status von Paging verlieren, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Als Veteran der Paging-Industrie mit fast 50 Jahren Branchenerfahrung halte ich mich für qualifiziert genug, um die Fakten zu präsentieren. Seit Jahren wird von Manchen behauptet, Paging sei am Ende und Pager werden durch Smartphones ersetzt, doch das stimmt einfach nicht. Heute werden Paging-Systeme verkauft, und jeden Monat kommen neue Pager auf den Markt. Vieles spricht dafür, neben Mobiltelefonen auch weiterhin Pager zu nutzen. Es stimmt, dass viele Leute für Nachrichten und weniger wichtige Mitteilungen Mobiltelefone nutzen, und meistens sind sie zufrieden – solange bis sie eine wichtige Mitteilung verpassen. Viele, die einmal einen flächendeckenden Ausfall des Mobilfunknetzes nicht nur aufgrund von terroristischen Anschlägen, Naturkatastrophen oder anderen Notfällen miterlebt haben, greifen wieder zum Pager, der sich über die Jahre bewährt hat. Besonders für medizinisches Fachpersonal und Einsatzkräfte kann eine verpasste Meldung über Leben und Tod entscheiden. Der ursprüngliche Zweck von Pagern existiert noch heute: die schnelle und zuverlässige Benachrichtigung in Form von kurzen Meldungen mit einem Gerät, das nicht mit Spielen überladen ist und mit einem unverwechselbaren Ton die Dringlichkeit einer Mitteilung signalisiert. Eine aktuelle Studie von HIMSS, die von TigerText beauftragt (lies: BEZAHLT) wurde, unternimmt wie andere branchenrelevante Forschung den Versuch, Paging durch die Behauptung in Verruf zu bringen, es sei zu teuer. 200 Krankenhäuser wurden im Rahmen der Studie untersucht. Es stellte sich heraus, dass 90 Prozent dieser Organisationen Pager nutzen. Wenn man nun bedenkt, dass es in den USA 5.627 Krankenhäuser gibt – und wenn diese Prozentangabe stimmt –, verwenden mindestens 5.064 Krankenhäuser Pager. Klingt das, als wäre Paging am Ende? Laut Artikel wurden 200 Nutzer befragt. Die Ergebnisse dienen eindeutig dazu, Paging zu verunglimpfen, und werfen die Frage auf, warum HIMSS sich dazu entschieden hat, einen einzigen Anbieter (TigerText) zu repräsentieren und nicht die gesamte Paging-Community, die EBENFALLS an HIMSS-Konferenzen teilnimmt und dort ihre Produkte vorstellt und verkauft. Liegt da nicht die Annahme nahe, dass Umfrageergebnisse käuflich sind? Smartphones sind äußerst praktisch für Messaging im Alltag und die Suche nach Informationen – keine Frage. Dieser Anwendungsbereich kann jedoch nicht mit der Bedeutung von Pagern für wichtige Mitteilungen verglichen werden. Bei der Auswahl einer mobilen Messaging-App für Ihr Smartphone sollten Sie deshalb in Betracht ziehen, die Dienste eines Anbieters für professionelles Messaging (Paging) in Anspruch zu nehmen. Diverse Paging-Dienstleister bieten mobile Textnachrichten-Apps an, und viele dieser Apps verfügen über essentielle Funktionen für zuverlässiges Messaging. Viele Menschen, darunter auch medizinisches Fachpersonal, haben noch nie einen Pager benutzt und haben nicht die Absicht, das zu ändern – bis sie eine schlechte Erfahrung aufgrund von Netzausfällen oder Systemunterbrechungen machen, was bei Unwettern oder einem Funkzellenausfall praktisch unvermeidlich ist. So nachvollziehbar das alles auch sein mag, die Debatte wird anhalten. Als Diskussionsgrundlage fassen wir deshalb noch einmal die wichtigsten Fakten zum Thema Pager zusammen. Wer verwendet Pager? Ärzte, Krankenschwestern, Ersthelfer, Feuerwehrleute, Polizisten, Notfallteams von Energieanbietern, Energieverteilungssysteme, industrielle Alarmüberwachungssysteme, um nur ein paar zu nennen.
Wie viele Pager werden derzeit verwendet?Ursprünglich nutzten Krankenhäuser und Organisationen für die öffentliche Sicherheit Paging nur in privaten Systemen3. Die Anzahl an aktiven Geräten in einem privaten System muss nicht offengelegt werden. Nur die Anbieter und Betreiber selbst hatten Kenntnis von der Menge der genutzten Pager. Jahre später wurde Paging kommerziell, und auch Privatpersonen und Unternehmen nutzten die Technologie. Die Zahl der verwendeten Pager nahm dadurch rapide zu. Betreiber von kommerziellen Paging-Systemen mussten die Anzahl ihrer Geräte an die US-Kommunikationsbehörde FCC melden. Damit wurde die Größe des kommerziellen Marktes bekannt. Paging wurde so erfolgreich, dass die Preise aufgrund von Mengenrabatten und dem Konkurrenzdruck so weit sanken, dass Betreiber privater Systeme zu kommerziellen Diensten wechselten und ihre privaten Systeme abschalteten, um Aufwand und Betriebskosten zu sparen. So wechselten zahlreiche Nutzer von privaten zu kommerziellen Systemen, wodurch die Pager-Nutzung transparenter wurde. Darüber hinaus warben Paging-Anbieter mit ihrem Marktanteil und ihrem Umsatzwachstum und gaben so einen noch besseren Überblick über die Größe des Marktes. Als schließlich Mobiltelefone günstiger wurden und sich die Netzabdeckung enorm verbesserte, wechselten viele Paging-Nutzer zum Mobilfunk, um herauszufinden, welche Technologie für ihre spezifischen Anforderungen am besten geeignet war. Nachdem Mobilfunksysteme über Jahre immer weiter gewachsen waren, ging die Pager-Nutzung langsam zurück; meist bei denen, die nicht auf kritische Kommunikation angewiesen sind Doch aufgrund ihrer geringen Kosten waren sie weiterhin bei vielen beliebt. Als zunehmend vom Rückgang der Pager-Nutzung berichtet wurde, war das jedoch nicht das Ende von Paging, wie viele annahmen. Nutzer stiegen einfach wieder auf private Systeme um. Und da nur kommerzielle Anbieter ihre Einheiten melden müssen, wurden Pager in privaten Systemen bei den Schätzungen der Anzahl der aktiven Pager nicht mehr berücksichtigt. Heute gibt es nur noch ein einziges börsennotiertes Unternehmen, das seine aktiven Geräte meldet. Zwar geht die Zahl der genutzten Pager scheinbar jedes Jahr weiter zurück, doch einige Nutzer haben lediglich den Anbieter gewechselt oder sind auf private Systeme umgestiegen und nicht mehr sichtbar. Dadurch entsteht die Illusion, dass Paging abnimmt. Im Zeitalter des Internets kann sich jeder „Journalist“ nennen und „Artikel“ veröffentlichen. Bei der Recherche nach Neuigkeiten und Informationen spielt die Quelle also eine entscheidende Rolle. Einige Quellen sind unglaubwürdig, und ihre Artikel sind lediglich schlecht verpackte Werbung, die von Unternehmen bezahlt wurde, um ihre eigenen Produkte bekannt zu machen. Verlässliche Informationen liefert die Critical Messaging Association4 (CMA) in Amerika oder in Europa. Sie repräsentiert die Mehrzahl der Anbieter von Paging-Diensten, darunter kommerzielle und private sowie Regierungssysteme. Die Branchenverbände veranstalten Konferenzen in den USA und Europa, auf denen sie Erfahrungen und Ideen für neue und bessere Anwendungsmöglichkeiten der Paging-Technologie austauschen. Zu den Mitgliedern der CMA zählen führende Experten für Paging-Technologien und -Systeme. Teil der CMA ist ein Paging Technical Committee (PTC), das kontinuierlich neue Anforderungen und Verbesserungen vorstellt, um den Bedürfnissen der Nutzer-Community noch besser gerecht zu werden. Das PTC spricht auch mit Nutzern, um ihre tatsächlichen Anforderungen bestmöglich zu erfüllen und Innovationen zu entwickeln. Ein Beispiel dafür, wie das PTC auf die Bedürfnisse von Endkunden eingeht, um den HIPAA und andere Sicherheitsrichtlinien einzuhalten, ist die Nachrichtenverschlüsselung beim Paging. Diese Informationen spiegeln nicht nur meine Meinung wider. Im Folgenden finden Sie einige Aussagen, die ich in Bezug auf die Nutzung von Smartphones oder Pagern gehört oder gelesen habe: Smartphones:
Pager:
Nicht jeder wird sich von diesen Informationen umstimmen lassen. Ich muss jedoch an den Lieblingsspruch eines Kollegen denken: „Du musst nicht meiner Meinung sein … Ich kann dich nicht dazu zwingen, recht zu haben!“ Jim Nelson FUSSNOTEN: 1 Chief Information Officer (CIO), Chief Digital Information Officer (CDIO) oder Information Technology (IT) Director ist oft die Bezeichnung für die ranghöchste Führungskraft in einem Unternehmen, die für geschäftsrelevante Informationstechnologie und Computersysteme zuständig ist. 2 HIPAA Der Health Insurance Portability and Accountability Act der USA. Die HIPAA-Datenschutzbestimmung etabliert landesweite Standards, um Patientendaten und andere personenbezogene Gesundheitsdaten zu schützen. Sie gilt für Krankenversicherungen, Clearingstellen im Gesundheitswesen und alle Gesundheitsdienstleister, die bestimmte Transaktionen elektronisch ausführen. Die Bestimmung fordert angemessene Sicherheitsmaßnahmen, um die Vertraulichkeit personenbezogener Gesundheitsdaten zu wahren, und legt Grenzen und Bedingungen für die Nutzung und Offenlegung solcher Daten ohne die Einwilligung des Patienten fest. 3 Der Paging-Markt ist traditionell in zwei separate, aber sehr breite Segmente unterteilt: kommerzielles, Abonnenten-oder Anbieter-Paging und privates oder lokales Paging. 4 https://www.criticalmessagingassociation.org 6 Short Message Service (SMS) ist ein Textmitteilungsdienst für Telefon-, Web- oder mobile Kommunikationssysteme. Er verwendet standardisierte Kommunikationsprotokolle für den Austausch von Kurzmitteilungen über ein Festnetz-oder Mobilfunkgerät. 7 Code Division Multiple Access (CDMA) ist ein Mehrfachzugangsverfahren für verschiedene Funkkommunikationstechnologien. 8 Time Division Multiple Access (TDMA) ist ein Mehrfachzugangsverfahren für Netzwerke mit einem gemeinsamen Medium. Mehrere Nutzer teilen sich die gleiche Frequenz. Dazu wird das Signal in verschiedene Zeitslots unterteilt. Die Nutzer übertragen ihre Daten nacheinander in schneller Abfolge. Jeder nutzt dabei seinen eigenen Zeitslot. 9 GSM (Global System for Mobile Communications, früher Groupe Spécial Mobile) ist ein Standard für Mobiltelefone, der vom European Telecommunications Standards Institute (ETSI) für digitale Mobilfunknetze der zweiten Generation (2G) entwickelt wurde. Er wurde erstmals im Juli 1991 in Finnland implementiert. Seit 2014 ist er mit einem Marktanteil von über 90 Prozent der globale Standard für mobile Kommunikation und wird heute in mehr als 219 Ländern und Regionen genutzt. 10 Das Emergency Alert System (EAS) ist ein nationales öffentliches Warnsystem in den USA. Im Falle eines nationalen Notfalls müssen Sendeanstalten, Kabelfernsehsysteme, Kabel- und Drahtlosnetzwerke, Anbieter von Satellite Digital Audio Radio Services (SDARS) und Anbieter von Direct Broadcasting Satellite (DBS) dem Präsidenten Kommunikationsfunktionen zur Verfügung stellen, damit er zur amerikanischen Bevölkerung sprechen kann. Das System wird außerdem von bundesstaatlichen und lokalen Behörden genutzt, um im Notfall wichtige Informationen wie AMBER Alerts und Wetterinformationen für bestimmte Regionen bereitzustellen. (AMBER Alerts bilden ein Notfallsystem zur Verbreitung von Informationen über vermisste Personen (in der Regel Kinder) über den Rundfunk oder elektronische Straßenschilder.) 11 Dennis Cameron: „The Art And Science Of Simulcasting Redux“. 12 Brad Dye: „Why is paging the BEST technology to use when it is necessary to alert many people in a short time?“. Weitere relevante Informationen und Quellen:
(Revision: November 8, 2016) |
Source: |
Jim Nelson, President & CEO |
C: +1 678 643 6705 |
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